Ich weiß nicht,
wie ich anfangen soll, aber am Anfang gab es zunächst mal einen heftigen
Schock. Mag sein, dass wir in einer heilen Welt leben. Auf jeden Fall wurden
wir Zeuge einer sehr „unschönen“ Szene. Wir besteigen das Flugzeug in Frankfurt
und sitzen in der drittletzten Reihe. Eine Reihe vor uns versuchen 3 Männer
einen Afrikaner mit Gewalt in seinen Sitz zu pressen. Offensichtlich handelt es
sich um eine Abschiebung und die Männer sind Polizisten. Der Afrikaner wehrt
sich heftig und schreit. Wir sind völlig überfordert und wissen nicht was tun,
außer zuzusehen. Wie soll das auf einem Flug von 10,5 Stunden funktionieren?
Eine Stewardess
kommt und fragt die 3 Männer, ob sie die Situation unter Kontrolle hätten.
Klar. Alle 3 völlig am Ende und nass geschwitzt. Lederhandschuhe. Bodybuilder.
Sie haben die Situation im Griff. Der Afrikaner schreit, sie würden ihm den Arm
brechen. Oh Mann. Ein Albtraum. Die Stewardess sagt sie redet mit dem Kapitän.
Der lehnt es ab, den Mann mitzunehmen. So müssen alle 4 wieder aussteigen.
Glück gehabt. Wer??
Ansonsten keine
Zwischenfälle. 10.5 Stunden quälende Enge bis Johannesburg. Dort 2 Stunden
Aufenthalt und Weiterflug nach Windhoek.
2 lange Stunden.
Lange Stunden?
In Johannesburg
herrscht Chaos. Mehrere Maschinen werden im Transit abgefertigt. Wir stehen in
einer riesigen Schlange und können das Ende nicht sehen. Noch 1 Stunde. Das
reicht.
Es geht nicht
vorwärts. „Anyone on the 8.45?“ „To Windhoek?“. Ja, wir und noch jede Menge anderer Reisende. Also los,
vorbei an der Schlange. Was? 2 Schalter für mehrere hundert Reisende? Ein
weiterer Schalter öffnet. Noch 45 Minuten.
Unsere
Überholspur ist noch langsamer. Unter den Reisenden macht sich Unruhe breit. Wir
sind erstaunlich ruhig. Es ist ja noch Zeit. Noch 30 Minuten.
Jetzt wird es
langsam eng. Keine Ahnung was noch kommt. Sicherheitscheck. Na super. Wieder
Schlange stehen. „Anyone on the 8.45 and the 8.55?“ Jaha, immer noch wir.
Wieder auf der Überholspur am Sicherheitscheck. Wieder mit dem halben Flieger.
Die können ja schlecht mit einer halbleeren Maschine fliegen. Das ist Afrika.
Ist das jeden Freitag so? Noch 15 Minuten.
Und Terminal A22
ist verdammt weit weg.
Lange Rede,
kurzer Sinn. 2 Stunden sind sehr wenig Zeit, wenn man in Johannesburg umsteigen
will. Aber letztendlich haben wir den Flieger kurz vor knapp erreicht. Die
Maschine war nicht ganz voll. Nun kann man spekulieren warum….
In Windhoek ist
alles prima gelaufen. Geld getauscht, Prepaid-Karte gekauft und Abholer
gefunden.
Hotel Kalahari
Sands super. Sehr relaxter Einstieg in den Urlaub. In der direkten Nähe zum
Hotel haben wir dann die Christuskirche und die „Alte Feste“, sowie das
Reiterdenkmal besucht. Besonders hervorzuheben: Der Guide in der Christuskirche
entpuppt sich tatsächlich als Schalke-Fan J. Krass. Schalke-Fans gibt es überall auf
der Welt, sogar auf der Südhalbkugel. Am frühen Abend waren wir dann noch was
Essen und, Achtung: um 18.00 Uhr dann im Bett. Nach 35 Stunden ohne Schlaf aber
ok ;-)
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